Aus dem Bedürfnis Waisenkinder zu unterstützen, die entweder bei Verwandten aufgenommen wurden oder aber als Waisenfamilien ohne Eltern leben, wurde das Projekt mit den ‚mamans volontaires‘, d.h. den freiwilligen Müttern und den Gemeinschaftskantinen aufgebaut, Dabei erhalten die Kinder dreimal die Woche ein Mittagessen, welches die freiwilligen Mütter zubereitet haben und die ihnen auch mit Rat und Tat als erwachsene Ansprechperson zur Verfügung steht. Neben den Mahlzeiten erhalten die Kinder auch Kleider, Hygieneartikel, die notwendigsten Utensilien für den Haushalt und wenn nötig eine Schuluniform und Schulmaterial. Da sich bald zeigte, dass nicht nur Waisenkinder in prekärsten Situationen aufwachsen, sondern es sehr viele Kinder gibt, die zwar Eltern haben, aber trotzdem in tiefster Armut aufwachsen, wurde das Projekt bald auf Kinder aus sozial schwache Familien ausgedehnt.

Schnell war aber auch klar, dass auch die Eltern ins Projekt mit einbezogen werden müssen, damit sich die Situation nachhaltig verändert. Deshalb sind die Gemeinschaftskantinen auch ein wichtiger Treffpunkt für die ganzen Familien, wo sie an regelmässigen Treffen auf ihre Verantwortung gegenüber ihren Kindern hingewiesen werden und wie wichtig Hygiene ist und ein regelmässiger Schulbesuch. Die Eltern, und hier insbesondere die Mütter werden aber auch instruiert, wie sie durch den Anbau von Gemüse und Früchten für eine gesündere Ernährung sorgen können. Zu diesem Zweck erhalten sie kostenlose Setzlinge aus der eigenen Baumschule und werden von unserem Oekonomen auch instruiert, wie sie ihre Felder möglichst nutzbringend anbauen. Durch die Abgabe von ein paar Hühnern oder einem Schwein erhalten sie ein bescheidenes Auskommen und im besten Fall können sie sich mithilfe eines Kleinkredites aus der absoluten Armut befreien und ihr Leben selber in die Hand nehmen.
Mittlerweile konnten wir 13 Gemeinschaftskantinen in drei Bezirken aufbauen, von denen insgesamt über 2’400 Kinder sowie ihre Familien profitieren. Es ist sehr ermutigend zu sehen, dass durch die regelmässigen Zusammenkünfte der Gemeinschaftssinn der Menschen geweckt wird und sie sich gegenseitig unterstützen und ermutigen. Durch das Vorbild, dass es andere auch geschafft haben sich aus der Armut und Abhängigkeit zu befreien, erwächst plötzlich Selbstvertrauen und Motivation. Dass plötzlich einige der früher unterstützen Mütter selber zu ‚mamans volontaires‘ werden und sich um andere Kinder kümmern, ist ein schöner Erfolg und stimmt zuversichtlich. Das Projekt wird von den lokalen Behörden sehr geschätzt. So sind die zuletzt eingeweihten Kantinen auf die Initiative von Bürgermeistern zurückzuführen, die uns anlässlich der Besuche vor Ort ein (zwar baufälliges) Gebäude zur Verfügung gestellt haben mit der dringenden Bitte dort eine Gemeinschaftskantine einzurichten.